Mit dem Wort „Trost“ verbinden sich Zuwendung, Anteilnahme und die zuversichtliche Begleitung von Gefühlen. Babys, Kinder und Jugendliche lernen erst allmählich, ihre Gefühle zu regulieren. Geben ihnen ihre Bezugspersonen Trost, verringern sich die Ängste, die durch starke Gefühle hervorgerufen werden. Zudem vertieft sich die zwischenmenschliche Bindung. Erfahren wir diese verlässliche Bindung, können wir als Erwachsene besser mit Sorgen, Stress und Leid umgehen.
Diese Erkenntnisse hat die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Gundula Göbel in ihr Konzept „Die Kraft des Tröstens“ einfließen lassen. Mich hat dieses Konzept so überzeugt, dass ich bei Gundula Göbel eine Fortbildung zum Thema absolviert habe und es als Referentin bekannter machen möchte. Es eignet sich für Menschen, die beruflich mit Kindern arbeiten, aber auch für Eltern, die sich für die psychische Entwicklung von Kindern interessieren und Anregungen zum stützenden Trösten bekommen möchten.
Kleiner Exkurs zum Hintergrund: Starke Bindungen stärken Kinder
Gundula Göbel hat das „Bindungsbaumkonzept“ entwickelt. Ein stabiler zwischenmenschlicher Bindungsbaum hat 7 Wurzeln:
- Körperkontakt,
- Lächeln,
- Trost,
- die Stimme,
- Blickkontakt,
- Verlässlichkeit und
- Feinfühligkeit.
Lassen wir uns täglich auf die Bedürfnisse von Kindern ein, stärken wir diese Wurzeln der Bindung. Durch Co-Regulation fördern wir die Entwicklung ihrer Selbstregulation. Sie schütten weniger Stresshormone aus und werden positiv bei der Gehirnentwicklung und im Bindungsaufbau unterstützt. Auf dieser versorgenden Grundlage entwickelt der Stamm des Bindungsbaums tragende Äste, Blätter und Früchte. In diesem Bereich siedelt Gundula Göbel die „Bildung“ an, Eigenmotivation, Zuversicht, Empathie, emotionale Freiheit und viele andere individuell ausgeprägte Eigenschaften.
Trost ist eine der wichtigsten Bindungswurzeln
Haben wir als Kind keine sichere Bindung erfahren, fällt uns das Trösten schwer. Wir gehen beispielsweise rational mit den Emotionen des Kindes um und suchen nach Lösungen für den Auslöser seines Kummers. Manche oder mancher reagiert auch genervt oder verärgert. Dabei geht es nicht darum, den Kummer des Kindes schnellstmöglich abzustellen, sondern seine Gefühle liebevoll durch Co-Regulation zu begleiten, es in den Arm zu nehmen und ihm Zuspruch zu geben. Dadurch lernt es, dass Gefühle veränderbar sind und Geborgenheit dabei helfen kann – eine wichtige Bewältigungsstrategie für das ganze Leben. Misslingt das Erlernen dieser Strategie, richtet es die negativen Gefühle gegen sich selbst.
Die Trosttankstelle
Mit dem Bild der „Trosttankstelle“ bildet Gundula Göbel ab, dass den Trostbedürfnissen von Säuglingen und Jugendlichen unterschiedlich begegnet wird.
Ihre Tankstelle hat 4 Zapfsäulen und einen Tank. Aus den Zapfsäulen „tanken“ Kinder:
- Vertrauen und Schutz – Co-Regulation
- Trost und Halt – Übergangsobjekte (Decken, Kuscheltiere etc.)
- Verlässlichkeit und Sicherheit – Sicherheit durch Routinen
- Die Fähigkeit zur Selbstregulation – Gefühle durch eigene Aktivität verändern
Der Selbstfürsorge-Tank
Jede Altersgruppe braucht ein Instrument, dass zunächst tröstet und dabei hilft, sich gedanklich und emotional zu sortieren, bevor Handlungsalternativen bedacht werden können. Damit Erwachsene in der Lage sind, Kindern beizustehen, brauchen auch sie eine Quelle der Energie. Achtsame Beziehungen und die Wahrnehmung und Umsetzung der eigenen Bedürfnisse sind eine stabile Grundlage dafür, ein Bindungs- und Trostvorbild für Kinder zu sein.
Mehr zum Thema?
An dieser Stelle kann ich nur einen kleinen Einblick in dieses wichtige Thema bieten. Sie können mich jedoch als Referentin anfragen, um im Rahmen von Seminaren, Vorträgen oder Elternabenden das Konzept und seinen praktischen Einsatz zu vermitteln. Auch begleitende Materialien zu „Die Kraft des Tröstens“ wie Reflexionskarten, „Trosttankstellen“, „Trosttaschentücher“ die Broschüre „Die Kraft des Tröstens“ und das Buch „Trost, wie Kinder lernen Traurigkeit zu überwinden“ sowie das Video “Die Kraft des Tröstens“ kann ich anbieten. Ein Anruf oder eine E-Mail genügen…!
